Egal ob die Baklava von den Armeniern, Arabern oder in einer Art eurasischem Teamwork entstanden ist, viel lieber ess ich sie, als darüber nachzudenken, wo sie herkommt. Wobei das keineswegs heißen soll, dass mich Traditionen und Herkünfte von Gerichten nicht interessieren würden – im Gegenteil! Aber wenn man so eine leckere, geschichtete, zuckersüße Raute auf dem Dessertteller und ein Tässchen Mokka dazu hat, denkt man einfach an GAR NICHTS mehr und ist einfach nur glücklich!
Viel Spaß beim Nachbacken! Es ist sehr einfach und bietet sich fast sogar als Backexperiment für Männer an, die auch mal was Süßes zubereiten wollen;).
Zutaten für ein Blech (ca.30cm Durchmesser, rund oder rechteckig ist egal):
– eine Packung Jufka-Blätterteig (auch bekannt als Filoteig oder Yufkateig, bekommt man bei jedem türkischen Laden in der Kühltheke, kostet etwa 2-3 Euro als 500g Packung. Nimmt bitte den für Baklava ausgeschriebenen, weil der dünn genug ist. Es gibt noch andere, die sind aber zu dick.)
– Etwa 2 Päckchen gemahlene Walnüsse (oder eine Packung und dafür etwa 150g Pistazien als Variation wie hier bei mir)
– eine Hand voll ganze Walnüsse (oder Walnüsse und Pistazien)
– 500g Zucker
– 500ml Wasser
– eine Zitrone
– Pflanzliches Öl (zum Bestreichen der Teigblätter)
- Falls man Pistazien nimmt, denkt daran: falls Ihr sie selbst schält, verabschiedet euch von ein, zwei Stunden Freizeit oder macht dies einfach beim Fernsehschauen. Es ist eine furchtbare Fieselarbeit, aber es ist wirklich lecker, daher lohnt es sich am Ende. Ihr könnt natürlich auch bereits geschälte kaufen, die kosten natürlich auch dementsprechend viel. Solltet Ihr jedoch daheim keine gemahlenen Walnüsse oder Pistazien haben und ihr findet aber dafür Haselnüsse oder Mandeln im Küchenschrank – das ist zwar nicht das traditionelle Rezept, aber schmecken tut’s auch!
- Eine Hand voll ganzer Pistazien aussortieren, den Rest mahlen. Wenn es nicht ganz so gleichmäßig fein gemahlen ist, macht nichts – umso besser!
- Die ganzen Walnüsse und Pistazien grob hacken. Backofen auf 250 Grad vorheizen.
- Den Jufkateig aufmachen, auseinander falten und so aufeinander geschichtet mithilfe des Blechs zuschneiden. Die Überbleibsel kann man gern auch verwenden und mit ein wenig Faltarbeit mit schichten.
- Achtung! Der Teig muss schnell verarbeitet werden, da er an der Luft sehr schnell trocknet und brüchig wird.
- Das Blech mit Öl bestreichen und die für die unterste Schicht mehrere (3-4) Teigblätter hernehmen. Dadurch wird der Boden im Ofen knusprig und durch den Sirup nicht zu weich.
- Die oberste Filoplatte mit etwas Öl beträufeln oder bestreichen.
- Mit den gemahlenen Walnüssen oder mit einer beliebigen Pistazien-Walnussmischung, ganz nach Gusto bedecken. Gern auch ein paar der grob gehackten Nüsse dazu geben.
- Jufkaplatte darauf legen und diesen Vorgang immer weiter wiederholen, bis die Baklava etwas niedriger ist als der Blechrand. Dann wieder wie beim Boden mehrere Teigplatten als oberste Schicht legen, mit Öl bestreichen und den gesamten Kuchen in Rautemuster einschneiden.
- Während die Baklava im Ofen ist, in einem Topf den Zucker in das Wasser geben und gut durchrühren, damit sich der Zucker langsam löst. Aufkochen. Ich hab braunen Rohrzucker genommen, daher ist bei mir der Sirup goldfarben.
- Den Saft der halben Zitrone reinpressen und die andere Hälfte in Scheiben schneiden und in den Sirup legen. Ich hab noch etwas Bourbon Vanille reingegeben, aber das muss man nicht. Der ursprüngliche Geschmack der Baklava ist einzigartig und die Vanille gibt ihm eventuell eine andere Note.
- Den Sirup so lang kochen lassen, bis er auch die Sirupkonsistenz erreicht hat und nicht mehr ganz so wässrig ist.
- Die goldbraune Baklava aus dem Ofen nehmen und gleich mit dem Sirup begießen.
- Die Zitronenscheiben auf der Baklava anordnen und den Kuchen abkühlen lassen. Dann im Kühlschrank aufbewahren, damit das Sirup sich etwas festigen kann und der Kuchen dadurch nicht labbrig wird.
Schwierigkeitsgrad: einfach
Zeitaufwand: 30 min
Man benötigt: Pflanzenöl, Messer, Backblech, Topf, Schneebesen, Esslöffel (evtl. Zerkleinerer für Pistazien oder Walnüsse)
Einfach nachkochen und… balkanize your kitchen!
Prijatno & Guten Appetit!
Bei Erfolg schreibt mir einfach wie es Euch geschmeckt hat.
Eure Iva
Mhhhh… ich liebe Baklava! Sei es vom Türken um’s Eck, direkt im Urlaub in Kroatien oder selbstgemacht von der Tante (die aus Serbien kommt) und damit wohl auch zeigt, dass das wirklich nicht so einfach ist, mit dem Ursprungsland. 🙂
Egal, ich liebe das Zeug und als kleine Nachspeise nach dem Essen sind sie perfekt!
Liebe Grüße
Christina
Liebe Christina,
vielen lieben Dank für Deinen netten Comment! Ich teile Deine Liebe zu diesen kleinen, süßen Rauten voll und ganz! Und genau: Egal wo sie ursprünglich herkommen – ich möchte sie nicht mehr missen 😉
Liebe Grüße zurück, Iva